Feldlager

campDas Feldlager wurde vorzugsweise in der Nähe eines Waldes, Sees oder Flusses errichtet. Holz wurde stets für die Feuerstellen sowie zum Ausbau der Unterkünfte bei einem längerfristig angelegten Winterlager benötigt. Wasser war natürlich zum Trinken, Kochen sowie für die gelegentliche Körperhygiene erforderlich.1


Armee-Richtlinien sahen vor, dass jedes Camp nach einem festen Raster ausgerichtet sein sollte – die Zelte wurden in sogenannten Kompaniestraßen aufgebaut – jede Kompanie hatte ihre eigene Lagergasse: Offiziersquartiere am Anfang jeder Kompaniestraße und Mannschaftsquartiere dahinter angeordnet. Jede Kompanie sollte dabei ihre jeweiligen Flaggen vor den Zelten präsentieren. Die Richtlinien legten auch fest, wo die Verpflegungszelte, die Sanitätsbaracken und die Transportwagen stehen sollten.2

Nicht immer konnte das Lager nach Armee-Vorschriften aufgebaut werden, da die Lagerplätze oft ungeeignet waren. Vor allem im Süden sorgten häufige Schlechtwetterperioden im Frühling und Sommer oft für einen aufgeweichten Untergrund, der dann im Herbst und Winter dichten Staub aufwirbelte.2

atentsIm Sommer schliefen die Truppen in Canvas (Segeltuch)-Zelten. Zu Beginn des Krieges benutzten sowohl Union als auch die Konföderierten u. a. das sog. Sibley tent. Hierin konnten bis zu 20 Soldaten gleichzeitig untergebracht werden, was aber aufgrund der eingeschränkten Belüftung zu denkbar schlechten Bedingungen führte. Mit Fortgang des Krieges überwogen die sehr einfach konstruierten sog. dog tents, wedge tents oder auch A-tents: vergleichsweise kleine First-Zelte für ein, bzw. bis zu vier Soldaten gleichzeitig.

Offiziere waren oft in den sog. wall tents untergebracht. Dies waren geräumigere Zelte mit vergleichsweise hohen Wänden, welche auch zur Unterbringung von mehreren Personen sowie als Lazarett-Zelte dienten.3

 


 Quellen:
1. Stephan, Wolfgang. Unser Hobby: Lebendige Geschichte – Handbuch für das Civil War Re-enactment. Coburg, 2009, S. 21.
2. http://www.civilwarhome.com/camplife.html
3. Billings, John D. Hardtack & Coffee: The Unwritten Story of Army Life. Boston, 1993, S. 46-54.