Uniformen

confederateuniformAm 6. Juni 1861 führte der Konföderierte Kongress Uniform-Richtlinien ein:
Generell sollte die Uniform aus langschößigen, grauen Waffenröcken (frock coats), mittelblauen Hosen und als Kopfbedeckung das sog. kepi (ebenfalls mittelblau mit dunkelblauem Band) bestehen.

Die Südstaaten-Armee bestand jedoch in der Praxis zunächst vor allem aus den Milizen der verschiedenen Staaten, die Uniformen nach eigenen Richtlinien trugen, bei denen das Grau überwog. Hinzu kam, dass die Uniformen der Einheiten, die von den Städten, Counties oder auch Privatpersonen aufgestellt wurden, meistens nach den Vorgaben und/oder finanziellen Möglichkeiten der Geldgeber gestaltet waren. Da bspw. North Carolina seine eigenen Textilien produzierte, gehörten deren Truppen mit zu den am einheitlichsten gekleideten Einheiten der Konföderierten.

Ab Juni 1861 wurden zuerst in Richmond, dann in Athens, Atlanta und Columbus sog. depots eingerichtet, die für die Uniformierung der jeweiligen regionalen Einheiten verantwortlich waren. Dies resultierte zusätzlich in einer großen Bandbreite unterschiedlicher Uniformierungen.

Die ursprüngliche Kleidung der Hampton Legion war bis August 1861 bereits abgetragen und die Einheiten erhielten Ende Oktober 1861 neue Uniformen. Diese bekamen ganz unterschiedlichen Zuspruch.

Private Leonard Williams der Brooks Troop schrieb hierzu:

Wir bekommen neue Uniformen. Ich habe meine erhalten und sie passt teils, teils. Die meisten Uniformen sind Ausschuss und werden unbrauchbar sein.1

Charles Hutson, ein Private der Washington Light Infantry Volunteers, war ebenfalls nicht sehr angetan:

Heute Morgen wurden wir ausgestattet mit neuen Uniformmänteln und –hosen, zwei Paar Socken und zwei warmen Flanellhemden. Der Stoff, aus dem die Mäntel und Hosen gemacht sind, ist minderwertig. Sie sind lange nicht so warm wie die, die wir den Sommer über getragen haben.1

Am nächsten Tag schrieb Sgt. James W. Moore der Beaufort District Troop seiner Schwester:

Unsere neuen Uniformen, das heißt ein Teil von ihnen, sind eingetroffen und wurden haufenweise auf das Bett des Captains gestapelt. Die Hosen sind blau mit einem gelben Streifen und die Mäntel haben ein sehr schönes Braun mit grünem Besatz, sie sehen sehr gut aus.1

Mit zunehmender Materialknappheit im Verlauf des Krieges wurden slouchhat die langen frock coats durch kurze shell jackets ersetzt. Bereits ab Ende 1862 wurde die Versorgungslage so schlecht, dass fehlende Uniformteile durch zivile Kleidungsstücke ersetzt werden mussten. So waren bspw. die sog. slouch hats (mittel- bis breitkrempige Hüte) wesentlich beliebter als die regulären kepis – einfach weil sie im Regen oder Sonnenschein wesentlich mehr Wetterschutz boten. Hinzu kam, dass es für die Konföderierten Soldaten im Verlauf des Krieges immer notwendiger wurde, fehlende Ausrüstungsteile von gefallenen Unionssoldaten zu nehmen.

Diese viel stärker ausgeprägte Individualität und Möglichkeit zur Improvisation auf der Seite der Konföderierten – im Gegensatz zum viel einheitlicheren Bild der Unionstruppen – bieten uns als Civil War Reenactors einen besonderen Reiz und ist einer unserer Beweggründe eine Südstaaten-Einheit darzustellen.

 


Quellen:
1. Zit. nach: Field, Ron. The Confederate Army 1861-65 (1) South Carolina & Mississippi. Osprey Publishing, Oxford, 2005, S. 13-14.
Drury, Ian. Confederate Infantrymen of the Civil War. Osprey Publishing, Oxford, 1993.
Field, Ron. The Confederate Army 1861-65 (1) South Carolina & Mississippi. Osprey Publishing, Oxford, 2005.
Woodhead, Henry (Ed.). Echoes of Glory: Arms and Equipment of the Confederacy. Time-Life Books, Alexandria, 1998.