Gouverneur

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Wade Hampton erlitt während des Bürgerkriegs nicht nur mehrere teils schwere Verletzungen, darüber hinaus verlor er einen Sohn und einen Bruder auf dem Schlachtfeld und fast sein gesamtes Vermögen und seine Anwesen.
Nach dem Sezessionskrieg sehnte Wade Hampton vor allem die Wiederherstellung der Selbstbestimmung für weiße Südstaatler, eine paternalistische Beziehung zwischen weißen Herren und schwarzen Untergebenen und die Verteidigung der Ehre des Südens herbei. Die Reconstruction Acts und die erweiterte Verfassung der Vereinigten Staaten von 1868 machten jedoch die schlimmsten konservativen Albträume wahr: schwarze politische Vorherrschaft statt weißem Paternalismus, Fremdherrschaft und den Verlust an Staatlicher Souveränität.

Während der Zeit der Reconstruction, in der zwischen 1868–1876 die Republikanische Partei mit der Regierung South Carolinas von der Union betraut wurde, war Wade Hampton innerlich sehr zerrissen. Zum Einen hatten Hass, Verbitterung und Wut in ihm tiefe Wurzeln geschlagen, die er vor allem gegen die Republikanische Partei richtete. Zum Anderen verurteilte er jegliche Gewalttaten, die nicht auf bloßer Selbstverteidigung beruhten und rief zu friedlichen Mitteln gegen das – wie er es nannte – „Regime der Besatzer“ auf.

Aber Wade Hampton gehörte auch zu den Demokraten, die sich mit ihren Parteifreunden aus dem Norden versöhnten, darunter auch mit denjenigen, die den Süden bekämpft hatten. Wade Hampton soll dazu gesagt haben:

Ich bin gewillt, diejenigen stets willkommen zu heißen, die ausschließlich für die Ehre und die Verfassung kämpften und uns nun als Freunde und Brüder begrüßen.

Nach einer schmachvollen Niederlage für die Union Reform Party im Jahr 1870, kam es im darauffolgenden Jahr zu exzessiven Gewaltausschreitungen durch den Ku Klux Klan im Landesinneren von South Carolina. Präsident Grant veranlasste daraufhin die Aufhebung des persönlichen Rechts auf Freiheit unter Berufung auf den Third Enforcement Act und beorderte Bundestruppen, um die Gewalt einzudämmen und Hunderte von Tatverdächtigen festzunehmen. Der Third Enforcement Act verbot ebenfalls, die Teilnahme von ehemaligen Konföderierten Soldaten als Juroren in den darauffolgenden Verhandlungen.
Wade Hampton befand sich während der Eskalation der Gewalt nicht in South Carolina und sagte vor Gericht aus, den Ku Klux Klan nur aus Zeitungsberichten zu kennen. Jedoch war er davon überzeugt, dass der Third Enforcement Act verfassungswidrig und die Klan-Verhandlungen zu gleichen Teilen Strafsachen, wie auch politische Angelegenheiten sein. Aus diesen Gründen half er, finanzielle Mittel für den Rechtsbeistand der Angeklagten einzuwerben.

Nachdem Wade Hampton 1876 zum Gouverneur von South Carolina gewählt wurde, erhob er viele Afroamerikaner in Staatsämter, autorisierte schwarze Milizkompanien, sorgte dafür, dass Schwarze die gleiche finanzielle Unterstützung für öffentliche Schulen bekamen und setzte sich für den Schutz ihres Wahlrechts ein. Er war nur einer der wenigen Staatsbürger, die tatsächlich bereit waren, mit gebildeten schwarzen Politikern zu kooperieren und einige von ihnen in den Kongress zu berufen. Jedoch empfanden er und die meisten anderen Politiker der alten weißen Führungsriege es als Affront, dass sie mit ungebildeten Dahergelaufenen, seien es Yankees oder befreite Ex-Sklaven, über die Feinheiten von Gesetzen und parlamentarischen Grundsätzen debattieren sollten.

Ende 1878 wurde Wade Hampton als Gouverneur wiedergewählt, jedoch wechselte er bereits Anfang 1879 als US-Senator in den Kongress und vertrat dort bis 1891 South Carolina. Am 11. April 1902 verstarb Wade Hampton III. im Kreise seiner Familie. Zu seinen letzten überlieferten Worten gehörte:

Gott segne mein Volk, Schwarze und Weiße.

 


Quelle:
Andrew, Rod: Wade Hampton: Confederate Warrior to Southern Redeemer. University of North Carolina Press, Chapel Hill, 2008.